Währungsunion Geschäftsklima im Euroraum trübt sich überraschend ein

Die Hoffnung auf einen kräftigen Frühjahrsaufschwung in der Euro-Zone hat im April einen Dämpfer erhalten. Das Barometer für das Geschäftsklima in der Währungsunion sinkt überraschend.

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Quelle: IMAGO/Panama Pictures

Die Hoffnung auf einen kräftigen Frühjahrsaufschwung in der Euro-Zone hat im April einen unerwarteten Dämpfer erhalten. Das Barometer für das Geschäftsklima in der Währungsunion sank überraschend auf 95,6 Punkte, wie aus am Montag veröffentlichten Daten der EU-Kommission hervorgeht.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf 96,7 Zähler gerechnet, nachdem das Barometer im März noch bei 96,2 gelegen hatte. Besonders in der Industrie und bei den Verbrauchern blieb die Stimmung im Keller.

Die Entwicklung kommt überraschend, hatte sich doch die Stimmung in Deutschland zuletzt merklich aufgehellt: Der Geschäftsklimaindex in der größten Volkswirtschaft Europas kletterte im April den dritten Monat in Folge und erreichte mit 89,4 Punkten den höchsten Stand seit knapp einem Jahr, wie das Münchner Ifo-Institut bei seiner Umfrage unter 9000 Unternehmen herausfand. Auch die Verbraucherlaune hatte sich zuletzt aufgehellt, wenn auch auf niedrigem Niveau.

Sinkende Inflation und robuste Weltkonjunktur stützen Wirtschaft

Das Bruttoinlandsprodukt der Euro-Zone dürfte im abgelaufenen ersten Quartal um 0,2 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Vierteljahr gewachsen sein, sagen die von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Ökonomen voraus. Ende 2023 hatte es nur zu einem Mini-Plus von 0,1 Prozent gereicht. Das Statistikamt Eurostat will an diesem Dienstag eine erste Schätzung für den Zeitraum Januar bis März veröffentlichen.

Die sinkende Inflation und eine vergleichsweise robuste Weltkonjunktur stützen derzeit die Wirtschaft in der Euro-Zone. Zudem sind die Finanzierungskosten gesunken, da die Europäische Zentralbank (EZB) für Juni eine erste Zinssenkung signalisiert hat. Ihr könnten noch weitere Schritte folgen. Das würde vor allem der Baubranche helfen. Viele Bauherren halten sich bislang wegen der hohen Zins- und Materialkosten zurück.

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