Meta und Tesla Es sind nicht die Anleger, die spinnen

Metas Aktie brach nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen ein. Quelle: REUTERS

Metas Aktie bricht nach sehr guten Zahlen ein, bei Tesla ist es genau umgekehrt. Spinnt die Börse jetzt? Nein, Anleger blicken skeptischer in die Zukunft und machen nicht mehr jeden Hype mit. Gut so. Ein Kommentar.

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Gute Geschäftszahlen sind an der Börse längst kein Freifahrtschein mehr für steigende Kurse. Das haben die Quartalszahlen von Tesla und Facebook-Mutter Meta eindrücklich bewiesen. Um rund 16 Prozent stürzt der Kurs der Meta-Aktie ab, obwohl Konzernchef Mark Zuckerberg üppige Gewinne vorzuweisen hat, die sogar die Erwartungen der Analysten übertreffen.

Ganz anders bei Tesla: Die Zahlen des E-Auto-Bauers sind schlecht wie lange nicht, das operative Ergebnis bricht um 56 Prozent ein. Trotzdem schafft es Elon Musk, die Börse zu verführen, die Tesla-Aktie legte um elf Prozent zu. Wie kann das sein?

Anleger fordern wieder mehr Realität und weniger künstlich intelligente Zukunftsvisionen. Im Fall von Meta sind es ausgerechnet die hohen Investitionen, die Zuckerberg in künstliche Intelligenz (KI) stecken will, die die Investoren stören. Und auch bei Tesla waren es wohl weniger Musks Träumereien über KI-getriebene Robo-Taxis, die den Kurs getrieben haben, sondern vielmehr Teslas Ankündigung, neue und vor allem billigere E-Auto-Modelle schneller als erwartet auf den Markt zu bringen.

Das ist beachtlich. Aktionäre werden skeptischer, was künftige Kurstreiber angeht und kaufen nicht mehr blind alles, wo KI draufsteht. Mehr Realität und weniger Träumerei, das dürfte der Börse gut tun.

Tatsächlich ist vieles heiß gelaufen. Allein der Kurs des hochgehandelten Chipkonzerns Nvidia ist seit seinem Rekordhoch um rund 15 Prozent eingebrochen. Bei Konkurrent Advanced Micro Devices (AMD) sieht es nicht besser aus. Angesichts des Ausverkaufs fragte kürzlich selbst die „Bild"-Zeitung: „Platzt jetzt die Tech-Blase?“ Eigentlich ein solider Indikator dafür, dass es für den Ausstieg längst zu spät ist.

Vergleiche mit der Dotcom-Krise sind trotzdem verfrüht. Damals waren es kleine Start-ups, die nur Geld vernichteten und die Blase zum Platzen brachten. Diesmal sind es große Konzerne, die reales, funktionierendes Geschäft vorzuweisen haben. Auch die Zahl der Börsengänge damals und heute ist kaum zu vergleichen.

Trotzdem könnte es an den Börsen in den nächsten Wochen ruckeln, Kursanstiege und Rücksetzer sich abwechseln. Dafür spricht auch der stets steigende Goldpreis – ein guter Indikator für Orientierungslosigkeit an den Börsen.

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Anleger sollten sich die Kursreaktionen von Meta und Tesla also ruhig zu Herzen nehmen und auf Tugenden setzen, für die es keine KI braucht: nicht panikartig die Flucht von der Börse ergreifen, sondern Positionen absichern und Kursrutscher aussitzen.

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