Machen Sie den Test Gelten Sie schon als reich?

Viele Menschen, die laut Statistik als reich gelten, würden sich selbst nicht so einordnen. Sie auch? Quelle: imago images

Die Deutschen schätzen ihre finanzielle Situation notorisch zu schlecht ein. Kennen Sie sich besser aus mit Durchschnittseinkommen, top-bezahlten Jobs und Einkommensquellen? Machen Sie den Test!

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Kaum eine Frage interessiert die Deutschen so sehr wie die Frage der Verteilungsgerechtigkeit. Verdienen Dax-Manager wirklich, was sie verdienen? Und was ist mit Pflegekräften (die in solchen Vergleichen irgendwann die Friseurinnen als Paradebeispiel abgelöst haben)?

Und was ist gar mit Vermögen? Braucht es höhere Steuern, auf Vermögen, auf Erbe, auf irgendwas, oder bremst das doch nur die Unternehmer, die ja über einen Großteil der Vermögen verfügen?

Anhand dieser Fragen ziehen sich tiefe Gräben durch die Gesellschaft. Gräben, die oft eher ideologisch geprägt als von Fakten bestimmt sind. Grund also, dem Thema Einkommen und Vermögen von der Faktenseite näherzukommen. Wie gut kennen Sie sich aus? Wissen Sie, wie viel der durchschnittliche Deutsche verdient, wo die Top-Vermögen beginnen und woher die Deutschen ihr Einkommen beziehen? Machen Sie den Test.

Dass alles, was mit Einkommensverteilung zu tun hat, uns so sehr beschäftigt, liegt nicht nur daran, dass man in Deutschland traditionell nicht über Geld spricht. Es liegt auch daran, dass diese Faktoren so schwer zu messen sind.

Das Einkommen stellt hier noch die geringere Herausforderung dar. Schließlich muss jeder Steuerpflichtige dieses jedes Jahr angeben. Die Daten gibt das Statistische Bundesamt wegen der langen Frist zur Steuererklärung zwar erst mit vier Jahren Verspätung heraus, doch dann hat man verlässliche Zahlen (zumindest über alles, was in Deutschland versteuert wurde).

Aber Obacht, es ist alles eine Frage der Berechnung. So sollten Sie sich etwa nicht vom Durchschnittseinkommen irreführen lassen. Das wird von den sehr hohen Einkommen nach oben verzerrt, während in Wirklichkeit zwei Drittel aller Menschen weniger als den Durchschnitt verdienen, wie diese Grafik verdeutlicht:



Näher an der Wirklichkeit liegt der Median, der genau den mittleren Wert aller Einkommen bezeichnet.

Die wichtigsten Tipps für Gehaltsverhandlungen

Wer sich aber wirklich die Frage nach der Verteilungsgerechtigkeit stellt, fragt nicht nur nach dem Einkommen, sondern auch nach der Lebenssituation. Kann ein Arbeitnehmer sein Gehalt ganz alleine durchbringen oder muss er damit eine fünfköpfige Familie durchfüttern? Auch deshalb nehmen viele Einkommensvergleiche nicht das individuelle Einkommen als Grundlage, sondern das des Haushalts, und setzen es im Verhältnis zur Haushaltsgröße.

Interessanter ist aber natürlich, wie viel Geld der Haushalt tatsächlich zur Verfügung hat, also nicht das Brutto- sondern das Nettoeinkommen. Und das muss, will man ganz korrekt sein, auch noch mit der Wohnlage des Haushalts in Bezug gesetzt werden. Und so kann man die Analyse immer weiter treiben.



Noch komplizierter wird es, wenn man statt der Einkommen die Vermögen betrachtet. Die werden nirgends allgemeingültig erfasst und es fehlt auch die objektive Grundlage, wie sie zu berechnen sind. So kommt es, dass die verschiedenen Reichtumsindizes, die jedes Jahr erscheinen, auf völlig unterschiedliche Werte kommen. Manche rechnen etwa nur Anlagevermögen, andere auch Immobilienbesitz dazu (das sind in der Regel die Statistiken, bei denen Griechen oder Italienern ein besonders hohes Pro-Kopf-Vermögen attestiert wird).

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Klar ist: Wer schon bislang viel hatte, der hat jetzt in aller Regel noch deutlich mehr. Denn anders als in anderen Ländern besitzt hier nur eine Minderheit Immobilien und eine noch kleinere Minderheit Aktien. Und beide Vermögensklassen haben zuletzt dazu geführt, dass die Vermögen stark gestiegen sind.

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