Sixteen Pyro-Bikes nimmt Kinderfahrrad nach ADAC-Test vom Markt

Kinderfahrräder müssen vor allem sicher sein Quelle: imago images

Nach einem mangelhaften Testergebnis setzt der Kinderfahrrad-Hersteller Pyro-Bikes den Vertrieb eines seiner Modelle aus. Der ADAC hatte Zweifel an der Sicherheit des Fahrrads.

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Sicherheit ist für viele Eltern das wichtigste Kriterium, wenn es um Kinderfahrräder geht. Der ADAC hat Anfang des Monats 14 Kinderfahrräder getestet. Während die meisten Fahrräder insgesamt gute Standards erfüllen, landete abgeschlagen auf dem letzten Platz das Pyro Sixteen mit der Note „mangelhaft“. Nun zieht der Fahrradbauer Konsequenzen und bietet das Modell vorerst nicht mehr an.

„Wir haben aufgrund der durch den Test aufgebrachten Kritikpunkte entschieden, den Vertrieb des Pyro Sixteen auszusetzen“, teilte das Unternehmen der WirtschaftsWoche am Freitag mit. Das Modell Sixteen, das bislang zum stolzen Preis von 449 Euro vertrieben wurde, ist bereits von der Webseite verschwunden.

Grund für die schlechte ADAC-Note war ausgerechnet die mangelnde Sicherheit des Kinderrads. So kritisierten die Tester etwa, dass der Pedalabstand zum Boden viel zu gering sei. Das führe vor allem in Kurven dazu, dass Kinder mit den Pedalen die Fahrbahn berührten und zur Seite versetzt würden. Außerdem bemängelten die Tester ein sehr geringes zulässiges Gesamtgewicht und eine fehlende Schutzvorrichtung für Kettenblatt und Kette.

Fabian Dahlem vom TÜV Rheinland bestätigt gegenüber der WirtschaftsWoche die Ergebnisse des ADAC: „Ausschlaggebend für die beiden Kategorien Pedale und Kette ist die deutsche Industrienorm 80/89. Die gibt für die Pedale vor, dass eine Bodenfreiheit von mindestens 23 Grad gewährleistet und die Kette mit einem Schutz versehen sein muss.“

Pyro-Bikes hingegen verteidigt auf Nachfrage das gescholtene Rad. „Das Ergebnis des veröffentlichten Tests durch den ADAC nehmen wir ernst und möchten dazu Stellung beziehen“, heißt es von Unternehmensseite. Bei der Entwicklung von Pyro-Bikes stehe der sportliche Einsatzbereich und das einfache Handling des Rades im Vordergrund. Um ein Mountainbike für Kinder anbieten zu können, sei die Rahmengeometrie neben einem geringen Gewicht ausschlaggebend, heißt es in der Stellungnahme. „Ein tiefes Tretlager sorgt in diesem Zusammenhang für eine bessere Laufruhe und damit Kontrollierbarkeit des Rads bei höherem Tempo – der niedrigere Schwerpunkt macht das Fahrverhalten stabiler.“

So habe der Fahrradhersteller aus seiner Sicht die richtige Balance aus Sicherheitsgewinn durch den tiefen Schwerpunkt und dem potenziellen Risiko des geringeren Neigungswinkels gefunden. Deswegen habe Pyro-Bikes auch auf den Kettenkasten verzichtet: „Das Mehr an Sicherheit beim Einsatz im Gelände wiegt aus unserer Sicht das größere Risiko des fehlenden Kettenkastens beim 'Herumspielen am Rad' auf.“

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Das Unternehmen betont, dass das Rad in anderen Kategorien gut abgeschnitten habe. Eine schlechte Bewertung bei der Sicherheit ziehe jedoch automatisch das Gesamtergebnis nach unten. Was wiederum ganz im Sinne der meisten Eltern sein dürfte.

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