Microsoft ist weiter mit Hochdruck dabei, künstliche Intelligenz (KI) für möglichst viele Nutzer verfügbar zu machen: So hat der amerikanische Softwarekonzern in der vergangenen Nacht angekündigt, seinen KI-Assistenten Copilot für Verbraucher öffnen zu wollen. Für eine Gebühr von 20 Dollar im Monat erhalten Abonnenten Zugang zur neuesten Version des Chatbots ChatGPT sowie Funktionen zum Erstellen von Bildern.
Bereits in der vergangenen Woche stand auch die diesjährige Consumer Electronics Show (CES), die jährliche Leitmesse der Techindustrie, ganz unter dem Themenschwerpunkt KI: Schließlich wurde die letztjährige Veranstaltung vom Erfolg des damals gerade erst gut einen Monat alten KI-Sprachbots ChatGPT überrascht.
Microsoft ist kurz vor der CES mit einer entsprechenden Ankündigung vorgeprescht: Demnach sollen PCs künftig neben der Windows-Taste eine weitere, Microsoft-spezifische Taste aufweisen: Einen Knopf für eigenen KI-Assistenten namens Copilot, mit dessen Hilfe den Windows-Chatbot direkt und ohne weitere Umwege aufrufen können.
„2024 wird das Jahr von KI-PCs“, schreibt Yusuf Mehdi, Chefmarketier für die Microsoft-Consumerprodukte, in einem Blogbeitrag. Die Einführung der Copilot-Taste markiert laut seiner Aussage die erste signifikante Änderung der Tastatur von Windows-PCs in fast drei Dekaden. „Auf der CES wird man die Copilot-Taste bereits in vielen neuen Windows-11-Rechnern aus unserem Partnerökosystem begutachten können“, so Mehdi weiter.
KI bereits tief in eigenen Produkten verankert
Die jüngste Ankündigung passt zu weiteren aktuellen Bemühungen aus dem Hause Microsoft, das Megathema generative KI anzuführen und tief in den eigenen Produkten zu verankern: Erst im Dezember verdichteten sich Indizien, das nächste Windows werde gespickt sein mit KI – und erscheine womöglich schon in diesem Jahr. Demnach gehen mehrere IT-Manager davon aus, dass der Neuaufguss des inzwischen zwei Jahre alten Windows 11 diverse KI-Funktionen enthalten und eventuell bereits Mitte 2024 veröffentlicht werden dürfte.
Aus Microsoft-Sicht ergäbe dieser Schritt Sinn: Schließlich ist der Konzern seit einigen Jahren der wichtigste Geldgeber des hinter ChatGPT stehenden US-Start-ups OpenAI; Gerüchten zufolge hat der Konzern insgesamt rund zehn Milliarden Dollar in den KI-Entwickler investiert. Im Gegenzug hat sich der Konzern frühzeitig den Zugriff auf das Sprachmodell GPT-4 gesichert, auf dem ChatGPT ebenso wie der Microsoft-eigene KI-Assistent Copilot basieren.
KI-Bemühungen zeigten erste finanzielle Erfolge
Schon im Frühjahr 2023 konnte Microsoft seinen Copiloten daher in die eigene Suchmaschine Bing sowie diverse Office-Lösungen wie Word, Excel, Outlook oder Teams integrieren. Mit ersten zählbaren Folgen: So boomte im Herbstquartal Microsofts Cloud-Sparte, während die von Rivale Google darbte – laut eigenen Aussagen vor allem von der anhaltenden Nachfrage nach Sprachbot-ähnlichen Diensten wie ChatGPT.
Vor diesem Hintergrund ist die neue Copilot-Taste von Windows-PC für Microsoft mehr als nur ein schnödes Hardware-Update. „Wir sehen dies als einen weiteren transformativen Schritt unserer Reise mit Windows“, sagt Microsoft-Manager Mehdi, „wobei der Copilot künftig die neue Eintrittspforte in die Welt der künstlichen Intelligenz auf dem PC darstellt.“
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