Was ist Zasta?
Zasta, per Browser und App nutzbar, ist anders als andere. Eigentlich wird Nutzern nur ein Steuerberater vermittelt. Zasta sei eine Plattform „auf der deine Steuererklärung von unabhängigen Steuerberatern erstellt wird“, heißt es auf der Website. Zasta selbst, getragen von der Rostocker Zasta GmbH, bietet keine Steuerberatung an. Das Produktversprechen hinter dem Portal: „Lass Deine Steuererklärung vom Experten machen.“
Nach der Registrierung beantworten Nutzer wenige Fragen, tragen Kontaktdaten und Steuer-ID ein. Die wichtigsten Steuerdaten werden dann beim Finanzamt abgefragt und bilden (ergänzt um einige Antworten auf ein paar weitere Fragen, etwa zu den Wegen zur Arbeit) die Basis für ein Angebot vom Steuerberater zur Erstellung der Steuererklärung.
Wie sind die Erfahrungen mit Zasta im Praxistest?
Nach Registrierung und Eingabe der Daten in wenigen Minuten, müssen Nutzer auf den Abruf der Daten beim Finanzamt und das Angebot eines Steuerberaters warten. Dies soll wenige Werktage nach der Registrierung vorliegen. Im Test dauerte es fünf Werktage. Vorab kam der Hinweis, dass sich das Angebot aufgrund einer hohen Nachfrage verzögere. Dann kamen Nachfragen, etwa zum Arbeitsweg und den im Homeoffice verbrachten Arbeitstagen. Eigentlich könnte das direkt vorab erfragt werden. Die Verzögerung bremst ein wenig aus.
Der Steuerberater nennt eine geschätzte voraussichtliche Steuererstattung und seine Gebührenforderung. Soweit ist alles kostenlos. Nehmen Nutzer das Angebot an, geht es kostenpflichtig weiter, mit einem Fixpreis. Der Vertrag kommt aber nur zwischen dem Nutzer und dem Steuerberater zustande. Zasta haftet laut seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen nicht für Leistungen der Plattformpartner, also der Steuerberater.
Wer minimalen Aufwand haben will, der kann die Steuererklärung fast ohne weitere Angaben erstellen lassen. Mit ein paar Zusatzfragen und ergänzenden Unterlagen, hochgeladen per App als Foto, ergänzt der Berater die Steuererklärung sonst noch. Ohnehin ist der Service aber auf simple Fälle begrenzt, also vor allem Einkünfte von Angestellten, die nicht viel mehr als ihre Fahrtkosten zur Arbeit absetzen wollen. Einkünfte von Selbstständigen, von Vermietern oder auch Auslandseinkünfte werden zum Beispiel nicht unterstützt.
Klar sollte sein: Es geht bei Zasta um möglichst wenig Aufwand. Auch für die Steuerberater lohnt sich das Ganze sonst kaum. Die maximale Steuerersparnis wird nicht herausspringen. Als Extra bietet Zasta mit Einreichung der Steuererklärung an, die errechnete Erstattung abzüglich Steuerberatergebühr zu 75 Prozent innerhalb von 24 Stunden auszuzahlen – also noch bevor das Finanzamt etwas gezahlt hat.
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Diese Sofortauszahlung soll mit keinen Zusatzkosten verbunden sein, auch keinem Zins. Allerdings kann es im Einzelfall sein, dass die Option nicht angeboten wird. Dahinter steckt nämlich ein Darlehen einer Partnerbank von Zasta, der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank aus Reinheim. Dieses wird abgezahlt, sobald das Finanzamt später die Steuer erstattet. Sollte die Erstattung des Finanzamts letztlich geringer sein als erwartet, sodass zu viel vorab ausgezahlt wurde, müssten Nutzer die Differenz zurückzahlen. Kommt das Geld hingegen wie erwartet, bekommen Kunden dann noch den Rest ausgezahlt.
Welche Kosten fallen bei Zasta an?
Laut Portal geht es ab 50 Euro los. Doch die tatsächliche Forderung des Steuerberaters hängt vom jeweiligen Einzelfall ab und dem erwarteten Aufwand. Im Test forderte der Steuerberater bei errechneten 437 Euro Erstattung zum Beispiel 137 Euro Gebühr.
Gegenüber digitalen Helfern für eine selbst erstellte Steuererklärung ist Zasta deutlich teurer. Gegenüber einer klassischen Steuererklärung vom Steuerberater soll es günstiger sein. Dafür dürften aber auch Abstriche bei der Substanz der Steuererklärung hinzunehmen sein. Das ganze Prozedere ist nicht auf eine umfassende, sondern möglichst unkomplizierte Steuererklärung ausgelegt.
Das Fazit des Praxistests
Zasta bietet eine oberflächliche Steuererklärung mit minimalem Aufwand.
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