Steuerapps im Praxistest Steuerfuchs: Dieses Portal wählt einen ganz eigenen Ansatz

Quelle: Screenshot

Steuerfuchs bietet eine Online-Steuererklärung. Und das Portal wählt dabei einen komplett anderen Weg als andere Steuertools, wie der Praxistest zeigt.

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Was ist der Steuerfuchs?

Steuerfuchs ist ein Onlineportal für die elektronische Steuererklärung. Es wird vom Berliner IT-Unternehmen Hartwerk betrieben. Das wurde 1996 gegründet und bietet seit 2002 eine Online-Steuererklärung. Diese kann so per PC, Mac, Tablet oder Smartphone erstellt werden.

Wie sind die Erfahrungen mit dem Steuerfuchs im Praxistest?

Der Steuerfuchs hat Mut zur Eigenartigkeit. So unterscheidet er sich deutlich von anderen Tools für die Steuererklärung. Daten werden im Browser abgefragt, bis kurz vor Schluss anonym. Sie werden nur kurz zwischengespeichert, können sonst rein lokal auf dem Computer des Nutzers abgelegt werden, nicht in der Cloud. Steuerfuchs verspricht Nutzern: „Nur Sie allein haben bei SteuerFuchs direkten Zugriff auf Ihre Steuerdaten.“ Vor Abgabe der Steuererklärung werden dann Name und Steuer-ID eingetragen.

Auch die Abfragelogik ist eigen: Daten werden auf Arbeitsblättern gesammelt, beispielsweise alle Einkunftsarten auf einem einzigen solchen Blatt. In diese Logik kann man sich noch eindenken. Doch Steuerfuchs unterstützt dabei zu wenig: Unterthemen (wie „Kapitalerträge“ oder „Sonstige Einnahmen“) werden nur mit wenigen Worten erklärt. So bleibt schnell unklar, ob Angaben hier im eigenen Fall wichtig sind. Ein Klick auf ein Fragezeichen liefert zwar weitere Erklärungen, dabei springt der Nutzer aber aus der Datenabfrage heraus. Das ist verwirrend. 

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Auch bei der Berechnung der Wegstrecke zur Arbeit oder der Anzahl an Arbeitstagen mit solchen Fahrten zur Arbeit sind Nutzer auf sich gestellt. Stellt Steuerfuchs ungewöhnliche Angaben fest, etwa auffällige Werte aus der Lohnsteuerbescheinigung, bekommen Nutzer einen Hinweis und müssen diese als richtig bestätigen oder eben korrigieren. An vielen anderen Stellen aber bleiben mögliche Fehler unerkannt. 

So gibt es zum Beispiel keinen Hinweis, wenn die Anzahl an Tagen mit Fahrten zur Arbeit und die Anzahl an Homeoffice-Tagen in Summe 365 ausmacht. Das wäre sehr ungewöhnlich und könnte auch kritische Rückfragen des Finanzamtes hervorrufen. Da Nutzer bei diesen Angaben völlig auf sich gestellt sind und nicht unterstützt werden, ist das Fehlerrisiko groß.

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Auch die Abfrageart mit den Arbeitsblättern könnte eher dazu führen, dass Nutzer eigentlich relevante Angaben vergessen. Immerhin weist Steuerfuchs am Schluss noch daraufhin, wenn zu speziellen - meist relevanten - Themen nichts eingetragen wurde, etwa Ausgaben für haushaltsnahe Dienstleistungen. 

Welche Kosten entstehen beim Steuerfuchs?

Die Abgabe der Steuererklärung kostet regulär 19,95 Euro. Im Vergleich zu anderen Angeboten ist das günstig.

Das Fazit des Praxistests 

Steuerfuchs punktet mit vorbildlichem Datenschutz und ist relativ günstig, lässt Nutzer in Steuerfragen aber zu oft alleine.

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